Remote Work im Lockdown

Alla Serebrina

Alla Serebrina

Lesedauer: 5 Minuten

Ein Jahr Corona-Lockdown bei der consistency Unternehmensberatung

Vor einem Jahr haben wir noch die Klischeevorstellung eines Unternehmensberaters vollends erfüllt: Von Montag bis Donnerstag haben wir unsere Kunden vor Ort auf unterschiedlichen Projekten begleitet. Freitags war bei den meisten Kolleginnen und Kollegen bereits Home Office geplant. Wie für so viele, wurde es durch den am 18.März beginnenden Lockdown auch für uns eine bis dato nie da gewesene Arbeitsumstellung. Dank unserer jahrelangen Erfahrung im Bereich Digitalisierung, Teamcoaching und Remote Work, war der Umstieg auf nahezu 100% Home Office für uns vergleichsweise reibungslos. Entscheidend hierfür war unser unternehmenseigenes MS Teams, das von heute auf morgen zum Dreh-und Angelpunkt unserer Zusammenarbeit wurde. Da für uns der Mensch in all unserem Handeln im Mittelpunkt stellten wir uns schnell die Fragen: Was ist aber mit dem Teamzusammenhalt und der zwischenmenschlich-sozialen Komponente, die in der Unternehmensberatung essenziell ist? Welche Rolle spielt die Abwesenheit der Kontakte im Coaching-Prozess? Können digitale Verabredungen wirklich effektiv Meetings in Person ersetzen? Mehr dazu lest ihr in diesem Blogbeitrag!

Home Office vs. Remote Work in der Beratung

Da wir bereits vor dem Lockdown freitags für gewöhnlich von zu Hause aus arbeiteten, war die technische Umstellung bei consistency gut machbar. Größte Herausforderung für jeden einzelnen wurde schnell die neue Alltagsstrukturierung und der Verzicht auf physische Kontakte zu Kollegen und Kunden. Wir haben die letzten Monate Revue passieren lassen und zusammengetragen, was uns hierbei geholfen hat:

1. Virtuelle Kaffee- und Mittagspausen: Wir bei consistency schätzen einen engen Zusammenhalt und genießen die familiäre Atmosphäre sehr. Wir haben daher andere Wege gefunden, den Kontakt aufrecht zu erhalten. So treffen wir uns regelmäßig bewusst für einen gemeinsamen Kaffee vor der Laptopkamera

2. Eigene Routinen: Wir empfehlen eigene Tagesabläufe und Routinen zu etablieren, um dem Arbeitstag eine neue Struktur zu geben, denn eine Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben im Remote Office ist essenziell. Dies kann beispielsweise durch ein richtiges Frühstück und ein Wechsel von Pyjama und Business Bekleidung erreicht werden. Hier sollte jeder sein eigenes Maß finden: Der Kollege mit kleinen Kindern, für die auch noch Home Schooling anfällt, wird seinen Alltag anders strukturieren als der alleinstehende Kollege. Flexibilität ist hier das Wort der Stunde.

3. Team-Events: Virtuelle Escape Games sind, ähnlich wie auch individualisierte Alltagsmasken und Home-workout-Ausstattung, seit 2020 absolute Verkaufsschlager. Auch wir haben den Remote-Event Trend sowohl mit consistency als auch mit unseren Projektteams erfolgreich ausprobiert und empfehlen solche virtuellen Veranstaltungen, um Teamgeist und -bonding im Lockdown zu stärken. Ob ein geführtes online Escape Room Event oder das obligatorische Gin Tasting. Eigene Formate wurden von uns ebenfalls entwickelt und umgesetzt, so dass auch die alljährliche Weihnachtsfeier – in remote – nicht ins Wasser gefallen ist. Auch wenn es natürlich kein gleichwertiger Ersatz für eine echte Party war…

Als Unternehmensberater beruflich reisen in Coronazeiten

Die neue Situation ohne projektbedingtes Reisen war für viele von uns ungewohnt, denn das Reisen zu unseren Kunden gehörte einfach dazu. Reisen tätigen wir, wie jeder andere, nur noch, wenn es unbedingt nötig ist. Nun nutzen wir die Reisezeit anders, zum Beispiel für eine morgendliche Yoga oder Workout Session, interne Aufgaben oder um uns vor dem Home Office Alltag zu organisieren. Das Reisen ist aber auch heute nicht immer ganz zu vermeiden, denn ein Projektstart oder Notartermin verlangen doch die persönliche Anwesenheit. Dabei ist unser erstes Gebot: Sicherheit geht vor und regelmäßige Tests sind ein neuer Bestandteil der persönlichen Treffen. Ein zusätzlicher Vorteil: Durch reduzierte Reisen reduzieren wir auch unseren CO²- Ausstoß. Dies im Auge zu behalten und zu reduzieren war uns schon immer wichtig, aber Covid-19 hat für jeden sicher einen Impuls gesetzt, zu überlegen, was man in Zukunft verbessern könnte. Wir nutzen diesen Anlass, um weitere Maßnahmen zur Reduktion unseres Carbon Footprints zu prüfen.

Remote Beratung via Teams, Mural & Co. 

Jede Herausforderung bietet auch Möglichkeiten zu lernen. Das spiegelte sich für uns in der virtuellen Beratungsrealität wider: Wir haben unsere digitale Moderations- und Workshop-Expertise enorm steigern können. Mittlerweile verfügen wir über einen extensiven Remote Methodenkoffer und haben Workshop-Formate digital verfügbar, die wir uns vorher nur in einem persönlichen Umfeld vorstellen konnten. Die Kreativität, die wir für die Entwicklung freigesetzt haben, hilft uns inzwischen, dass wir nunmehr fast alles virtuell via Teams, Mural, Mentimeter etc. auf die Beine stellen können.

(Agile) Coaching im Lockdown – Mensch braucht Mensch

Einige von unseren Projekten sind in der Covid-19 Zeit gestartet und manche Kollegen haben daher ihre Teams nur virtuell kennengelernt. Eine spannende Situation, da es in unserem Beruf als Unternehmensberater viel um Menschen und Beziehungen geht. Wir haben dabei gelernt, dass es auch in der virtuellen Arbeitsrealität möglich ist, Teams neu aufzusetzen oder bestehende Teams zusammenzuhalten und weiterzuentwickeln. Trotzdem gibt es Konstellationen, die remote nicht optimal sind, zum Beispiel Feedback und Coaching, da hier der Großteil der Informationen nonverbal fließt. Das bedeutet, die Körpersprache des Gegenübers bleibt uns praktisch gänzlich verborgen, die Mimik steht uns nur eingeschränkt zur Verfügung.
Außerdem wird uns in ganz selten stattfindenden persönlichen Meetings klar, dass die Effizienz des echten zwischenmenschlichen Austausches nicht durch Videocalls zu ersetzen ist. Auch wenn wir gut ausgerüstet sind, um unsere Kunden während der schwierigen Covid-19-Zeit zu unterstützen, freuen wir uns in der hoffentlich baldigen Zukunft wieder auf mehr physische Meetings und persönlichen Kontakt.

Zukunft der Unternehmensberatung nach Covid-19

Momentan häufen sich die Anzeichen, dass der Covid-19-Lockdown den Alltag der meisten Unternehmensberatungen auch mittel- bis langfristig verändern wird. Denn auch der Unternehmensalltag bei unseren Kunden wird sich ebenfalls verändern: Viele Unternehmen planen bereits, wöchentliche Pflichtanwesenheitstage für ihre Mitarbeiter zu reduzieren. Daher werden sicherlich auch externe Berater nicht mehr so oft vor Ort sein müssen, sondern werden ihre Beratungsleistung zu einem großen Teil weiterhin in virtuellen Meetingräumen zur Verfügung stellen.
Und so wie wir früher nur einen Tag im Home Office verbrachten, werden wir vielleicht eher hin und wieder ins Büro fahren. Und dies ganz besonders genießen: die Nähe der Menschen, das Büro-Gossip beim Kaffee, das Ideenfeuerwerk im Workshop vor Ort, und ja, auch das Reisen.

Oder vielleicht braucht ihr neue Ideen, wie ihr die Zusammenarbeit in euren Remote Teams noch besser, effizienter oder kreativer gestalten könnt? Nehmt gerne mit uns Kontakt auf!

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